Basic Safety Training / STCW95 @ Rostock

November 27, 2009

Um im Notfall an Bord gerüstet zu sein, muss jeder das STCW 95 Zertifikat erwerben bevor es an Bord geht. Dort lernt man in 4 Tagen alles wichtige über Brandbekämpfung und Vorbeugung, Bedienung von Feuerlöschern, Nutzung von Pyrotechnik wie Magnesium Leuchtfackeln oder Fallschirmraketen und und und.

Jeden Morgen ging es um 8.00h mit der Theorie los. Nachmittags dann ab 14.00/14.30h kam der interessante Teil, die Praxis. Hier durften wir uns dann in komplette Feuerwehrmontur schmeissen und mit Sauerstoffflasche auf dem Rücken im Brandcontainer diverse Brandherde löschen. Am nächsten Tag war Bootfahren angesagt, Fallboot um genau zu sein. Dieses Boot wurde in unserem Fall von einem 10 Meter hohen Turm ins Wasser fallen gelassen, an Bord fällt man aus ca. 15m Höhe. Natürlich ist man in Schalensitzen mit Sicherheitsgurt optimal geschützt, also keine Panik.

Nach 4 Tagen waren wir dann alle gut gerüstet und bekamen nach einem kleinen Test unsere Zertifikate ausgehändigt. Ausnahmslos alle haben diesen Test bestanden, auch ohne Lernen 😉 An diesem Tag hatten wir dann schon um 15h Feierabend was wir natürlich zum Feiern in Rostock nutzen wollten. Auch wenn die Auswahl eher begrenzt war, fanden wir doch einen recht netten Platz am Ufer von Warnemünde und machten uns einen schönen Abend. Wer sich das Ganze etwas genauer anschauen möchte was wir dort so gemacht haben, der möge sich folgendes Video zu Gemüte führen: http://www.myvideo.de/watch/7103596/Basic_Safety_Rostock_Nov_09

 Vielen Dank an dieser Stelle an Susi die dieses Video komplett bearbeit und erstellt hat!

Mein Einstiegstermin wurde übrigens vorverlegt, ich darf nun bereits am 11. Januar 2010 in Abu Dhabi aufsteigen. Nun steht nur noch die Seetauglichkeitsuntersuchung an, dann kanns auch schon losgehen.

Das Telefonat und die Folgen

November 18, 2009

2 Tage später, Anruf in Rostock. Ich verzichte auf einen Spannungsbogen und sage einfach: JA es hat geklappt 🙂
Im Gespräch konnte ich überzeugen und mir wurde ein Vertrag angeboten. Schon wenige Tage später erhielt ich ein dickes Paket von AIDA mit dem sog. AIDA Kompass und den nötigen Unterlagen. Neben dem Arbeitsvertrag gab es noch eine Bordordnung, ein Plan aller Schiffe und deren Aufbau zur ersten Groborientierung und eine Begrüßungs CD. Darauf findet man viele nützliche Sachen wie z.B. ein Crew ABC wo die wichtigsten Begriffe erklärt werden.
Mein Aufstiegs Termin und das Schiff standen nun auch fest. AIDAdiva wird bald mein neuer Arbeitsplatz sein, am 01.02.2010 wird es in Abu Dhabi losgehen. Ein paar Dinge müssen aber noch erledigt werden..

Einmal Rostock und Zurück – das Interview

September 12, 2009

Mit dem Auto nach Rostock von Karlsruhe aus ist ein ordentliches Stück, knapp 800km um genau zu sein. Aber das war es mir wert. Schliesslich wollte ich mir damit auch selbst einen Traum erfüllen. Auch wenn man dafür 15h Auto fährt  um ein 90 Minuten Gespräch zu führen. Am Vortag bin ich dann abends gegen 19h in Rostock angekommen, ins Hotel eingecheckt und noch am Hafen entlang spaziert. Direkt dann vor der AIDA Zentrale Abendessen am Wasser bei einer wunderschönen Aussicht auf den Sonnenuntergang . Natürlich wollte ich am nächsten Tag nichts dem Zufall überlassen, weshalb ich auch schon am Abend geschaut habe, wo sich alles genau befindet.

Top ausgeschlafen gings dann erstmal zum Frühstücken in die Stadt, danach ein bisschen durch die Fussgängerzone und ins KTC, das Kröpeliner Tor Center. War jetzt nicht wirklich gross aber immerhin war ich ja nicht zum Shoppen da.

Habe mich dann langsam aber sicher in Richtung AIDA Zentrale begeben. 25 Minuten zu früh, aber besser etwas zu früh als auf den letzten Drücker. Zuerst in eine Besucherliste eingetragen, dann ein Besucherschild zum anclippen bekommen und erstmal Platz genommen in der Lobby. Die Wartezeit hab ich genutzt um nochmal ein bisschen mein Wissen über die Firma aufzufrischen, da auf dem Tisch vor mir einige AIDA Magazine ausgelegt waren.

Nach kurzer Wartezeit wurde ich dann von einer HR Mitarbeiterin sehr freundlich willkommen geheissen und es ging ins Nebengebäude in ein kleines Besprechungszimmer. Dort wartete auch schon die Fachabteilungsleiterin für Administration & Housekeeping. Nach einer kurzen Begrüßung erwarteten mich dann die üblichen Fragen wie „Warum unser Unternehmen“, „warum aufs Schiff“, „warum sollten wir Sie nehmen?“. Danach folgte etwas Smalltalk auf Englisch, ich beschrieb meine „main tasks“ meiner letzten Position und nach 4 Minuten war der kleine Englisch Test schon wieder rum, alles halb so wild.

95% der AIDA Gäste sind Deutsche, Englisch ist die Crewsprache. Man muss sich schliesslich mit 25 Nationen verständigen können, wenn man irgendwas benötigt. Der Filipnio in der Laundry wird mit einer deutschen Frage recht wenig anzufangen wissen. Und auch bei Landgängen sollte man sich einigermassen zu helfen wissen, wofür aber ein normales Schulenglisch ausreichen sollte. Zur Not kann man sich ja ein kleines Wörterbuch einstecken wenn man sich unsicher ist.

Im weiteren Gesprächsverlauf habe ich viel über die Firma erfahren, wer sich vorher aufmerksam das Firmenportrait durchliest kann hier Punkte sammeln. Somit konnte ich dann alle Namen der Schiffe aufzählen als ich danach gefragt wurde. Ebenso dass die Schiffe unter italienischer Flagge laufen, war eine der kleinen Fragen über die AIDA Flotte. Schon im Gespräch bekommt man auch viele nützliche Infos über das Leben an Bord, die Möglichkeiten für Mitarbeiter, die Karrierechancen bei AIDA, das Gehalt, alle Infos über den Arbeitsvertrag u.v.m.

Beispielsweise gibt es einen kleinen Pool für die Crew, ein Sonnendeck, TV auf den Kabinen, man kann sich Bücher ausleihen und und und. Nach Rücksprache mit dem Abteilungsleiter an Bord kann man sich einen sog. Leisure Pin holen, quasi eine Erlaubnis sich mal unter die Gäste zu tummeln und auf einen Drink an der Bar vorbeizuschauen. Super Sache! Allgemein legt AIDA sehr viel Wert darauf dass sich die Mitarbeiter wohl fühlen. Denn auch wenn das alles so schön klingt, darf man nicht vergessen, dass man hier für einen unvergesslichen Urlaub der Gäste sorgt und zum Arbeiten da ist, nicht selbst einen 6 Monate Urlaub verbringen!

Nach 1 1/2 Stunden Interview wurde ich dann wieder verabschiedet und mit einem sehr positivem Eindruck setzte ich mich ins Auto Richtung Karlsruhe. Ich sollte nochmal alles überdenken und dann 2 Tage später Bescheid geben. Schon auf der Autofahrt machte ich mir so meine Gedanken, wie es wohl sein würde auf so einem Schiff zu arbeiten und dazu auch noch nachts. 180 Tage Nachtdienst, jede Nacht, kein freier Tag, Wohnen auf 8qm² mit einem Kollegen. Auf der Gegenseite standen dann aber Werte wie Erfahrungen sammeln, viel von der Welt sehen, eine Herausforderung! Und das liebe Geld darf man natürlich auch nicht verachten. Man spart sich eben einiges und hat auch nicht unbedingt immer die Möglichkeit besonders viel auszugeben, also sammelt sich auf dem Konto auch ein kleines Polster über dass man sich nach 6 Monaten dann freuen kann. Aber genug nachgedacht, ich bin nur der eine Part, schliesslich habe ich keine Zusage erhalten und muss erstmal auf das Telefonat warten. Ich will – ob AIDA auch mich will?

First steps – wie komme ich auf die AIDA?

September 12, 2009

Nach 3 Jahren im schönen Österreich musste mal so langsam etwas Neues her, etwas Aufregendes. Ich habe mir schon früher immer bestimmte „Must haves“ in meiner Karriere gesetzt. Dazu zählten bisweilen immer aufs Schiff zu gehen und die Schweiz. Nachdem ich in meiner bisherigen Position immer unglücklicher wurde, weil ich einfach nicht Erfüllung in meiner Arbeit fand, habe ich nun dieses Schritt gewagt.

Zuerst schaute ich auf hotelcareer.de, anschliessend auf der Karriere Seite von AIDA Cruises, leider keine passenden Stellen frei. Aber immerhin ein Link mit dem schönen Namen „Initiativ Bewerbung“. Die Flotte besteht momentan aus 6 Schiffen, von 2010 bis 2012 wird jedes Jahr im Frühjahr noch ein weiteres Schiff fertiggestellt. Dementsprechend besteht auch ein sehr hoher Personalbedarf. Mein angegebenes Wunschdepartment war „Hotel Management“, an die Rezeption.

Wenn man einen Wunsch hat und das unbedingt machen möchte, darf man natürlich nicht halbherzig an die Sache rangehen. Ich habe mir deshalb 2 Stunden Zeit genommen um ein schönes Anschreiben zu entwerfen. Lebenslauf und Foto als PDF Datei habe ich direkt von hotelcareer heruntergeladen, geht super einfach! Alles dann zusammen in eine Datei verpackt und voller Hoffnung am selben Abend verschickt. Zum Abschluss noch ein kleiner Hinweis, dass ich mich gerne über Alternativen freue wenn das von mir gewünschte nicht möglich ist auf Grund fehlender Schiffserfahrung.

Gleich am Tag darauf kam dann auch eine Bestätigung der Personalabteilung, dass meine Bewerbung eingegangen ist. Auf Grund der Vielzahl an Bewerbungen dauert es in der Regel 1,5-2 Wochen bis man dann Bescheid bekommt.

Banges Warten, oder auch nicht. Einen Tag später kam wieder eine Mail. Meine Wunschposition des „Pursers“ ist ohne Schiffserfahrung nicht möglich. Allerdings würde man mir den Night Auditor anbieten wenn ich daran Interesse hätte, wenn ja, sollte ich mich zurückmelden um einen Interview Termin zu vereinbaren. Da ich bereits 2 Jahre als Nighty gearbeitet habe, schrieb ich gleich darauf zurück und bekundete mein Interesse. Nach einer kurzen telefonischen Bestätigung hatte ich nun 5 Tage später mein Interview in Rostock.